Du warst meine Ebbe und die Flut

Du warst meine Ebbe und die Flut
Du warst das Sternenzelt
Du warst mein Leuchtturm
Du warst mein Himmel
Nach jedem Du ein warst
Wie wenn das Leben nicht mehr da sei
Eine Königin bleibt immer Königin
Auch wenn die Revolution es anders bestimmt hat
Und wo Du Dich auch verstecken magst
Dein Strahlen verrät Dich
Wie gern würde ich Dich zu mir wünschen
Wie wenn das Leben eine RTL-Serie wäre.

 Wie lange dauert eine Finsternis
Wie lange dauert die Nacht
Bis der Milchmann zu hören ist
Oder mein Herz zum Schlagen aufhört.

Immer wenn du mich berührtest wurde ich mächtig
Wenn du mich geküsst hast wurde ich unverwundbar
Wenn du mich umarmt hast wurde ich zur Barrikade
Wenn wir uns geliebt haben wurde ich zur Asche.

Dann stellte ich Gleichungen auf
Ich und Du gleich Wir
Du und Ich gleich unerreichbar
Bis Du mir jedoch das kleine Einmaleins
Neu beibringen wolltest.
Du machst aus ich und Du ein Du
Und aus Du und ich ebenfalls ein Du
Und da begann die Frage
Gibt es eigentlich so etwas wie Liebe?

Der Wind in Deinen Haaren
Der Rauch durch Deine Nase
Der Mond zwischen Deinen Schultern
Wie eine Postkarte aus der Zukunft
Und ich frage Dich: „Geht es Dir gut?“
Du antwortest: „Ja, Danke“
Und schenkst Dir einen Ouzo ein.

Lass uns über die Ozeane tanzen
Mit farbenfrohen Bändern im Haar
Mit offenen Herzen und Armen
Mit einer Sehnsucht im Blick
Lass uns über den Winden schweben
Mit Musik in der Lunge
Mit einem Silberstreifen vor dem Mond
Mit Gefühl im Herzen.

Dann zog die Dämmerung auf
Der Blick hüllte sich in Zweifel
Und anstatt dass Du gerade da
Gerade in dieser schweren Stunde
Geradlinig denkst und sagst:
„Lass uns da gemeinsam durch“
Da wandtest Du Dich von mir ab
War auch der einfachste Weg

Erklärtest mich zum Heuchler und Lügner
Nanntest mich eifersüchtig und feig.

Hättest Idiot zu mir gesagt
Dummkopf, Arschloch oder was ähnliches
Hast mich erdrosselt, gewürgt
und das brutalste: Du sprachst mir meine Liebe ab.

Die Nächte die folgten waren einsam
Eine ferngesteuerte Qual
Und so fuhr ich in einem Umkreis von 50 Kilometern
Nacht um Nacht
Nur um Dich zu beschützen.
Meine Gebete wurden zu einem:
„Lieber Gott, lass es nicht zu, dass es ihr schlecht geht“

Die Sterne machen ihren Rundgang
Wie ein Nachtwächter seinen Dienst
Und jede Liebesnacht
Wurde mehrmals zurückgespult
Jeder Kuss geistig wiederholt
Bis meine Lippen brannten.

Es gibt hunderte von Frauen
Tausende Lebewesen
Millionen
Du jedoch bist einzigartig
Was nützt mir alles, wenn ich Dich nicht umarme
Dir nicht zuhören
Dich nicht sehen kann.
Unausgesprochen so vieles was ich gerne hören würde
Einmal, ja ganz leise, hast du kaum vernehmbar
„Ich liebe dich“ gesagt
Und diese Nacht war die Erlösung
Die Welt schien zu klein für mich
Und nun hat dieser Traum keine Blüten mehr
Du hast sie brutal gerodet
Mit einem Buschmesser trenntest Du das Band
Bis kein einziger Blutstropfen übrig blieb.
Du hast von Anfang an die Prioritäten
für Dich bestimmt
Ich sage absichtlich für Dich,
Weil ein „Wir“ niemals im Vordergrund stand.

Schweißgebadet wachte ich auf, Du schliefst
Seelenruhig leicht atmend neben mir
Und so erkannte ich dass dieser Traum
Immer ein böser Traum bleiben wird
Es war der 13. April
Wir hatten Jahrestag.